Die Ursprünge von BEAN

BEAN ist eine Kollaboration zwischen den akademischen Aktivistinnen Kpêdétin Mariquian Ahouansou, Natasha A. Kelly und Olive Vassell. Das Projekt begann im Jahr 2012 als Möglichkeit Wissen auszutauschen, Netzwerke zu schaffen und Unterstützung für vor allem Schwarze europäische Akademiker_innen aus dem wachsenden Bereich der Black European Studies zu bieten. Angespornt durch Veränderungen in den Institutionen, einschließlich reduzierter Finanzierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie eine Normalisierung der konservativen Haltung in den Sozial- und Geisteswissenschaften, wollen die Gründerinnen eine Alternative zu den verschiedenen Kräften schaffen, indem sie diese lang ersehnte europäische Debatte fördern. Ahouansou, Kelly und Vassell freuen sich, Ihnen nicht nur eine gewöhnliche Plattform für die Produktion von Wissen von und über Schwarze Europäer_innen anzubieten, sondern eine, die mehrsprachig, innovativ und einzigartig in ihrer Vision und Taten ist.

 

Natasha A. Kelly

Natasha A. Kelly hat in Kommunikationswissenschaft und Soziologie promoviert. Schwerpunkte ihrer Forschungsarbeiten sind die visuelle Kommunikation, Kolonialismus und Feminismus. Sie ist in Großbritannien geboren und in Deutschland aufgewachsen und war die Hauptvertreterin der Europäischen Union im Landesbeirat für Integration- und Migrationsfragen des Berliner Senats (2012-2016). Als „akademische Artivistin“ hat sie drei Identifikationsmerkmale, die zwar einzeln, aber nie voneinander getrennt betrachtet werden können: Akademische Forschung, Kunst und ihr politisches Engagement. Diese drei Ebenen kombiniert sie auch in ihrem Werk „EDEWA“ (seit 2010), (http://www.edewa.info), „Giftschrank“ (Deutsches Historisches Museum, 2016/2017, Museum Schöneberg 2017) und „African_Diaspora Palast“ („Weltausstellung_Reformation“, Wittenberg 2017). Verankert in der panafrikanischen Kultur ihrer jamaikanischen Wurzeln, verhandelt sie in ihren Arbeiten die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Afrikanischen Diaspora in Deutschland. Neben ihrer Tätigkeit als Beraterin für verschiedene Kunstinstitutionen (wie z.B. die Berlinische Galerie, das Deutsche Hygiene Museum Dresden u.a.) ist sie die künstlerische Leiterin der sequentiellen Theateraufführung „M(a)y Sister“, die nach ihrem Buch „Sisters & Souls“ (Orlanda Verlag 2015) konzipiert wurde und im HAU Hebbel am Ufer Theater in Berlin seit 2015 aufgeführt wird. In ihrer Dissertation mit dem Titel “Afrokultur. ‘der raum zwischen gestern und morgen’« (Unrast Verlag 2016) beschäftigt sie sich mit dem Leben und Werk von W. E. B. Du Bois, Audre Lorde und May Ayim, drei Schwarze Wissenproduzent_innen, die Schwarze deutsche Identität prägten. Weitere Informationen zu ihrer Person finden Sie unter: http://www.NatashaAKelly.com

Olive Vassell 

Geboren und aufgewachsen in London, hat Olive Vassel einen MA in Internationaler Journalismus von der City University, Großbritannien. In ihrer Forschungsarbeit beschäftigt sich Olive mit der Rolle der Medien und den Definitionen von Schwarzen Europäer_innen. Sie betrachtet diese nach zweierlei Standpunkten: sowohl die Selbstbezeichnungen, die aus von Schwarzen Europäer_innen, die aus Schwarzen Wissensproduktionen hervorgehen, als auch die Fremdbezeichnungen, die von weißen Medien Verwendung finden. Olive ist seit über 25 Jahren eine in dem Vereinigten Königreich und in den USA tätige, preisgekrönte Journalistin. Sie hat für die British Broadcasting Corporation (BBC) und für das britische Channel 4 produziert und hat in den USA in historischen Schwarzen Zeitungen veröffentlicht. 2009 gründetet Olive Euromight.com, (www.euromight.com), das erste Schwarze Nachrichtenportal. Auf der Plattform werden jene Geschichten erzählt, die in den Mainstream-Medien unterrepräsentiert sind. Dazu werden Originalbeiträge, Synopsen, und aktuelle Nachrichten verwendet. 2012 wurde die Webseite von der British Library ausgewählt und in das UK Webarchiv integriert. Zuletzt wurde Olive 2017 damit beauftragt, einen Kapitel über die Schwarze britische und Schwarze irische Presse für ein zu veröffentlichendes dreibändiges Werk über die Geschichte der britischen und irischen Presse von 1641 bis 2017 (Edinburgh University Press) zu schreiben. Derzeit leitet Olive das Digital Media Programm an der Universität des Distrikts von Columba in Washington, D.C.